Klimawandel betrifft uns alle

von Rosa Schmitz
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“The era of global boiling has arrived”
–  António Guterres, UN secretary general

Liebe Leserin, lieber Leser!

Dienstag, 4. Juli, war der weltweit heißeste Tag der Messgeschichte – also seit mindestens 1979 (Stand August 2023). Die durchschnittliche globale Temperatur ist auf 17,18 Grad Celsius gestiegen. Das ist kein Meilenstein, den wir feiern sollten. Fachleute sehen ein dramatisches Signal und warnen vor den massiven Folgen der Klimakrise. Zu denken, wir könnten einfach die Klimaanlage aufdrehen, ist eine gefährliche Art zu leben. Wenn an einem heißen Tag der Strom für längere Zeit ausfällt, bleiben Geschäfte leer, Schulen werden geschlossen und Menschen sterben.

Laut dem Journalisten Jeff Goodell hat die Hitze ein Marketingproblem. Im Gegensatz zu dem verzweifelten Politiker, dessen PR-Berater auf Kurzwahl steht, liege ihr Problem aber nicht an zu niedrigen Beliebtheitswerten. Sondern sie werde bei weitem nicht genug verabscheut. Der Meinung sind auch wir von der UNIpress. Wir müssen das heiße Wetter viel ernster nehmen.

Denn die globale Erwärmung und der Anstieg des Meeresspiegels sind miteinander verbunden und haben katastrophale Auswirkungen – Gletscher schmelzen und Ozeane erwärmen sich, was zu einem Anstieg des Wasserspiegels führt. Es kommt häufiger zu Extremwetterereignissen wie Dürren, Überschwemmungen, Stürmen und Starkregen. Und diese kaskadenartigen Katastrophen haben alle dieselben Schuldigen: uns, und unseren Umgang mit unserem Planeten.

Die Klimakrise ist auch eine Herausforderung für ernsthafte Berichterstattung. In Österreich, Deutschland und der Schweiz haben sich mittlerweile Netzwerke für Klimajournalismus gebildet. In Redaktionen von Qualitätsmedien und Nachrichtenagenturen gibt es Klimaressorts, Klimahubs. Doch trotz immer stärkerer Evidenz bleibt der Klimawandel in der (Medien-)Öffentlichkeit umstritten. Sowohl die Tatsache, dass er auf menschliche Aktivitäten zurückgeht, als auch seine Existenz an sich werden von manchen Medien infrage gestellt.

Dabei wird die Debatte immer aufgeheizter. Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer bezeichnet die Aktivist:innen der Letzten Generation als „nicht normal“, nennt sie in einem Atemzug mit Identitären und Islamisten. Ein Kolumnist verbreitet in einem Kommentar für ein österreichisches Boulevard-Medium Erzählungen über eine Verschwörung von „Ökokommunisten“, die den Klimawandel lediglich als Deckmantel für einen angestrebten Systemwechsel zur Planwirtschaft nutzen würden. Im meistgesehenen Nachrichtensender der USA, Fox News, der immer wieder für Fake News kritisiert wurde, wird der Klimawandel regelmäßig angezweifelt.

Die Berichterstattung über die Klimakrise ist nicht gut genug. Wo polemisiert, polarisiert wird, Falschinformationen und Verschwörungsmythen verbreitet werden, können wir das Problem nicht angehen. Dabei: Wäre es nicht sogar nötig, rund um die Uhr über die Aufgaben und Fragen zu informieren, die sich angesichts einer historisch erstmaligen Herausforderung für die Menschheit stellen?

Die Ausgabe widmet sich Nachrichten zur Klimakrise, die man vielleicht nicht wirklich hören will, aber, wenn man mal ehrlich ist, hören sollte. Oft fühlt es sich so an, als wären die katastrophalen Wetterereignisse noch ziemlich weit weg. Aber auch jetzt schon trifft es zum Beispiel einige Orte in Österreich ziemlich hart. Der Klimawandel betrifft uns eben alle, jung wie alt, egal wo wir auf der Erde leben.

Wir wünschen erdende Lesestunden.

Für die Redaktion
Katharina Isser und Rosa Schmitz

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