Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit, die uns dabei hilft, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen und seelisch zu verarbeiten. Gerade in Krisenzeiten – sei es auf persönlicher oder gesellschaftlicher Ebene – spielt sie eine entscheidende Rolle. Auch Studierende profitieren im Trubel hoher Anforderungen und globaler Herausforderungen von einer starken Resilienz. Doch nicht alle Menschen verfügen über dieselbe Ausprägung dieser inneren Stärke: Während manche mit Belastungen relativ gut umgehen können, geraten andere schneller an ihre Grenzen. Die gute Nachricht ist: Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern kann erlernt, trainiert und gezielt gestärkt werden. Genau an diesem Punkt setzt ein aktuelles Forschungsprojekt der Medizinischen Universität Innsbruck an.
Online-Training für mehr psychische Belastbarkeit
Im Rahmen des Projekts der Medizinischen Universität Innsbruck, das vom Land Tirol gefördert wird, wird ein kostenloses, online durchführbares Resilienztraining angeboten – also komplett flexibel und ortsunabhängig. Zum Einsatz kommen dabei zwei unterschiedliche Trainingsverfahren, die gezielt dabei helfen sollen, die psychische Widerstandskraft zu stärken: zum einen die progressive Muskelentspannung, zum anderen das RASMUS-Resilienztraining. Das Training umfasst zehn Wochen mit jeweils einer einstündigen Einheit pro Woche. Die Teilnehmenden können an einem der beiden Interventionsverfahren teilnehmen.
Die progressive Muskelrelaxation ist ein bewährtes Entspannungsverfahren, das darauf abzielt, die Wahrnehmung von Anspannung und Entspannung zu schulen. Dabei spannen die Teilnehmenden gezielt bestimmte Muskelgruppen an, um sie anschließend bewusst zu lockern. Beim RASMUS-Resilienztraining geht es darum, den Teilnehmenden bewusst zu machen, wie sie ihre Ressourcen zur Stressbewältigung effektiv nutzen, ihre Emotionen regulieren und ein stabiles soziales Netzwerk aufbauen können. Durch diesen Prozess wird den Teilnehmenden außerdem Achtsamkeit vermittelt.
Teilnehmer:innen der Studie haben zudem die Möglichkeit, an drei MRT-Untersuchungen teilzunehmen. Dabei wird erforscht, welche Auswirkungen die Online-Maßnahmen auf die Struktur, den Stoffwechsel und die Funktion des Gehirns haben. Die Teilnahme an diesen Untersuchungen ist jedoch vollständig freiwillig und beeinflusst nicht die Möglichkeit, am Hauptteil der Studie teilzunehmen.
Wichtiger Hinweis zur Teilnahme
Ein Training zur Förderung der Resilienz kann sehr hilfreich sein. Dennoch ist es wichtig, dass solche Maßnahmen keinen Ersatz für eine psychiatrisch-psychologische Behandlung darstellen. In manchen Situationen ist eine psychiatrische oder psychologische Intervention erforderlich. Wer sich bereits in entsprechender Behandlung befindet, kann nicht an der Studie teilnehmen.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt, dem Ablauf und den Teilnahmevoraussetzungen sind auf der Homepage verfügbar. Interessierte können sich dort auch direkt für die Teilnahme anmelden und den ersten Fragebogen ausfüllen.