Nach einem kurzen Webcam-Check, der sicherstellt, dass alle Mandatarinnen und Mandatare online sind, beginnt diese außergewöhnliche Versammlung der UV auf dem Discord-Server der Österreichischen HochschülerInnschaft Innsbruck. Der ÖH-Vorsitzende Johann Katzlinger (AG) begrüßt alle Anwesenden und eröffnet die Sitzung. Nach geklärten Formalitäten wird zu Beginn die generelle Strategie der ÖH im Umgang mit der Corona-Krise behandelt. Durch die Corona-Taskforce der Universität Innsbruck und regelmäßige Meetings mit dem Rektorat sei man stets up to date, so ÖH-Vorsitzender Katzlinger. Die Zusammenarbeit mit dem Rektorat liefe sehr gut, und man halte die Studierenden durch regelmäßige Social-Media-Updates und über andere Kanäle stets auf dem Laufenden. Johann Katzlinger merkt an, dass die Umstellung auf Distance Learning Lehrenden vereinzelt allerdings noch Schwierigkeiten bereite, hier bleibe man am Ball.

Anschließend wird die Rücktrittserklärung der 1. Stellvertretenden ÖH-Vorsitzenden Laura Deiser verlesen. Julia Staudegger (AG), Hannah Bilgeri (GRAS), und Daniela Hackl (VSSTÖ) kandidieren für ihre Nachfolge. Julia Staudegger wird schlussendlich mit einer absoluten Mehrheit von elf Stimmen zur ersten Stellvertreterin des ÖH-Vorsitzenden Katzlinger gewählt – per Doodle-Poll.
ÖH-Vorsitzender Johann Katzlinger (AG) berichtet vom Plan der ÖH Innsbruck, 100.000 Euro an Rücklagen aufzulösen, um Studierende zu unterstützen, die durch die Corona-Krise in eine finanzielle Notlage geraten seien. Man habe sich hier bewusst für eine „lokale Lösung“ entschieden, so Katzlinger:
Sehr viele Studierende haben finanzielle Probleme bekommen, finanzielle Einbußen, […] deshalb haben wir uns dazu entschieden, Rücklagen aufzulösen, um lokale Soforthile zur Verfügung zu stellen.
Der Tagesordnungspunkt wird von allen Fraktionen einstimmig angenommen, und die Einrichtung des Corona-Hilfsfonds der ÖH Innsbruck somit beschlossen. Auch für den darauffolgenden Antrag des VSSTÖ, der ein deutliches Bekenntnis der ÖH zum Antifaschismus fordert, stimmen alle Fraktionen. Es folgt ein Antrag aller drei Oppositionsfraktionen GRAS, VSSTÖ, und Junos, der mehr Mitbestimmungsrecht für Studierende bei der Nachholung von Lehrveranstaltungen fordert. Nach einer regen Diskussion, bei der sich Mandatarinnen und Mandatare per Chat-Nachricht melden und anschließend der Reihe nach das Wort erteilt bekommen, wird der Antrag von allen Fraktionen einstimmig angenommen.

Ebenfalls einstimmig angenommen werden ein Antrag von GRAS und VSSTÖ, der aufgrund der Corona-Krise eine Ausweitung der Toleranzsemester und eine Rückerstattung von Studiengebühren fordert, und zwei Anträge des VSSTÖ, die die Gewährleistung von Barrierefreiheit bei Prüfungen und die Forderung nach verstärkten Hinweisen von Seiten der ÖH auf die für alle Studierenden kostenlose Psychologische Studierendenberatung beinhalten.
Ein Antrag des VSSTÖ wird lange diskutiert, es geht um die Forderung, dass die ÖH für technische Ressourcen, die Studierende bei Online-Prüfungen brauchen (beispielsweise Webcams), aufkommen solle. Schlussendlich stimmen die Mandatarinnen und Mandatare von GRAS und VSSTÖ dafür, die der AG und Junos für einen Gegenantrag mit inhaltlichen Unterschieden. Auch ein weiterer Antrag des VSSTÖ, der fordert, dass die ÖH Innsbruck die “flattenthefees”-Forderungen der Bundes-ÖH unterstützen solle, findet Gegenstimmen. Die ÖH Innsbruck habe bereits einen eigenen Forderungskatalog veröffentlicht, so ÖH-Vorsitzender Katzlinger. Die AG stimme deshalb gegen den Antrag, das Anbieten von lokalen Lösungen sei hier besser.
Es folgen drei Anträge der Junos. Die ÖH solle sich dafür einsetzen, dass Studierenden eine nachträgliche Abmeldung von Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2020 ermöglicht werde, dass Voraussetzungsketten so weit wie möglich reduziert werden, und, dass mehr Kulanz bei technischen Schwierigkeiten im Zuge von Online-Prüfungen geboten werde. Alle drei Anträge werden einstimmig von allen Fraktionen angenommen.
Auch für den letzten Antrag dieser Sitzung stimmen alle Fraktionen: VSSTÖ und Junos fordern einen verstärkten Ausbau von digitalen Lehr- und Lernmöglichkeiten, und verpflichtende Schulungen im Umgang mit digitalen Lehrmethoden für alle Lehrenden der Universität Innsbruck. Anschließend folgen noch Nominierungen für den Fakultätsrat und den Senat, und danach findet die Online-UV-Sitzung nach mehr als vier Stunden auf dem Discord-Server der ÖH Innsbruck ihr Ende.