Die besten Orte in Innsbruck, um Anschluss zu finden                                                 

von Friederike Westrich
Lesezeit: 4 min
Menschen ansprechen, aus der Komfortzone treten, am besten an Orten, die dafür gute Gegebenheiten bieten. Der Studienstart ist keine Garantie, dass man Anschluss findet, es gibt aber viele Möglichkeiten in Innsbruck, die einem das Menschen-Kennenlernen erleichtern.

Ich könnte diesen Artikel nun mit dem garstigem Corona-Virus einleiten, aber ganz ehrlich: Leute kennenzulernen und Anschluss in einer neuen Stadt zu finden, ist immer eine Herausforderung. Bevor ich zu den besten Orte komme, erstmal was zur Grundausstattung.

Du ziehst in eine neue Stadt, neuer Studiengang, neuer Anfang. Man sollte meinen, dass all die Menschen aus deinem Studiengang ausreichen sollten, um jemanden kennenzulernen. Aber oft finden sich Freund:innen eher außerhalb der Uni. Der anonyme Hörsaal scheint nicht einladend für Gespräche, die Sitznachbar:innen sitzen zwei Plätze weiter und haben verschlossene Gesichter. Aber du vielleicht auch? Zunächst mal ist es egal, an welche Orte du gehst, auf die Einstellung kommt es an. Willst du angesprochen werden, oder sprichst du an? Schaust du Menschen offen ins Gesicht oder scheust du Blickkontakt? Die größte Hürde ist wohl die bequeme, aber vielleicht einsame Komfortzone. Aus der wollen wir raus und das ist schwierig.

Das Hindernis des Ansprechens

Ich stelle mir immer die Frage: Was kann schon passieren? Eine Absage bekommen? Aber ist es das Risiko nicht wert, wenn ich die Möglichkeit bekomme, neue Menschen kennenzulernen? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, sagte Mama.

Also gut, jemanden ansprechen. Im Hörsaal zwei Plätze näher rücken, Hallo sagen, nach dem Namen fragen. Die andere Person traut sich wahrscheinlich genauso wenig wie du und ist froh, dass jemand auf sie zukommt. Oder sie möchte wirklich allein sein und das Gespräch stellt sich wieder ein. Das ist wohl das Schlimmste, was passieren kann. Sobald man redet, ist man vielleicht erstmal im Smalltalk gefangen, und jetzt kommt es auf die Fragen drauf an. Sei kreativ, geh auf das Gesagte ein und stelle interessierte Fragen. Und dann gibt es noch die Hürde zum Verabreden. Hast du vielleicht mal Lust, mit mir zum Rauschbrunnen hochzuwandern?

Nun konkret: die Orte

Egal wohin, am besten allein. Was war dein Hobby, bevor du nach Innsbruck gekommen bist? Hier bist du deiner Komfortzone noch am nächsten. Finde deine neue Laufgruppe, deinen neuen Chor, deinen neuen Literaturkreis, zum Beispiel mit Hilfe von Google, dann eine E-Mail an die Gruppe oder den Verein schreiben. Vielleicht gibt es ein Einsteigenden-Treffen oder du kannst direkt dazu kommen. Der aufregendste Moment ist wohl, wenn man sich zum ersten Mal auf den Weg macht ins Ungewisse. Wie werden die Menschen dort sein? Kann ich mithalten? Nervosität vorher ist nicht selten. Wenn es dir nicht gefällt oder dich nicht wohl fühlst, kannst du einfach wieder nach Hause fahren. Aber im besten Fall findest du Menschen, die dein Hobby oder deine Leidenschaft teilen und darüber kannst du leicht ins Gespräch kommen.

Nun ist die neue Stadt aber auch dafür da, was Neues auszuprobieren. Der Satz „Ich wollte schon immer mal… ausprobieren“ fällt bei vielen Menschen sehr häufig. Je öfter man über den eigenen Schatten springt, desto einfacher wird es. Mit am niederschwelligsten, um gleichzeitig was Neues ausprobieren und andere neugierige Menschen kennenlernen, sind wohl die Unisport-Kurse. Hier gibt es endlose Möglichkeiten von Aikido über Canyoning bis hin zu historischem Fechten. Manchmal hat man das Glück, dass Menschen fragen, ob man danach noch was trinken gehen möchte, wenn nicht, frag du doch einfach mal.

Gruppen mit offenen Armen

Auch wenn man in Innsbruck manchmal danach suchen muss, gibt es neben Sport auch noch andere Aktivitäten und Gruppen. Im offenem Improtraining im Bogentheater lernt man so richtig, aus seiner Komfortzone herauszutreten. Bei der UNIpress werden Schreibbegeisterte mit offenen Armen aufgenommen. Das Lindy Forum in der Bäckerei (Kulturbackstube) bietet einen Einstieg ins Swing Tanzen, mit einem Beginner Taster und danach offener Tanzfläche. Hier braucht man keinen Partner/ keine Partnerin mitbringen, nur Körperkontakt mit Fremden darf man nicht allzu sehr scheuen. Das gleiche gilt für das Acroyoga-Treffen vom Acroversum. Hier wird man herzlich aufgenommen, und wenn man zusammen an Übungen arbeitet, ist die Hürde zum Kennenlernen fast verblasst. Des Weiteren findet man bei der Jongliergruppe, beim Foodsharing oder bei politischen Gruppen guten Anschluss. Auch Events wie Open Mics, Poetry Slams und die Critical Mass (jeden letzten Freitag im Monat) sind Möglichkeiten, Menschen zu treffen. Das waren jetzt genug Vorschläge, jetzt liegt es an dir!

 

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