Wer veranstaltet die Raves in der Sillschlucht?

von Jakob Häusle
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Die Stadt Innsbruck sucht „händeringend“ nach den Veranstaltern der illegalen Rave-Partys in der Sillschlucht – wir sind in die Szene eingetaucht und haben sie gefunden. Eine Reportage von Fabian Bär und Jakob Häusle.

Es ist 03:25 Uhr und der Rave ist voll im Gang. Gegangen sind wir auch – in die Tiefen der Sillschlucht. Nach eineinhalb Stunden Marsch durch den Wald am Fuße des Bergisels, den geübte Wandernde auch in einer halben Stunde schaffen sollten, sind wir endlich da. Einige der Leute, die schon da sind, sind schon weg. Circa 100 Menschen headbangen – die Chemie scheint zu stimmen. Die drei DJs hinter dem Pult auf der Lichtung im Wald an der Sill spielen auf ihren generatorbetriebenen Anlagen irgendwas mit Techno (eigentlich eine Mischung aus Techno, Tekno und Psytrance, wie sie uns später erzählen), eine Lightshow mit vielen bunten Lasern wird geboten, später schalten sie die Nebelmaschine ein. Wer ist eigentlich diese Emma, die immer klatscht, wenn alle tanzen?

In der Sillschlucht wird geraved. Seit einigen Wochen ist ein vermehrtes Aufkommen an Outdoor-Raves in der Umgebung von Innsbruck zu beobachten. In der Sillschlucht, in der Nähe des Tivoli-Schwimmbads, unter einer Autobahnbrücke in der Nähe des DEZ-Kaufhauses oder auch im ländlichen Zirl – ganz Innsbruck scheint im Rave-Fieber zu sein. Gleichzeitig stoßen die Raves auf viel Widerstand und medial vorgebrachte Kritik, die Stadt Innsbruck suche gar „händeringend” nach den Organisierenden der Rave-Partys, wie die Kolleginnen und Kollegen von der Tiroler Tageszeitung titeln. Wir sind in die Szene eingetaucht, haben die Verantwortlichen gefunden, und mit ihnen geredet – über ihr Selbstverständnis, ihre Ziele und Kritikpunkte an ihren Veranstaltungen.

Mind-Blow-Crew – die alten Hasen“

 

© MBC

„Die Hauptdeko bei unseren Shows ist der Wald“ – Pascal, Mind-Blow-Crew Member.

Bei unserem ersten Rave in der Sillschlucht fällt unsere Aufmerksamkeit auf einen im auffälligen „Pornhub“-Pullover gekleideten DJ, der sich später als einer der Veranstalter entpuppt. Nach seiner Performance vereinbaren wir mit ihm und seinem Rave-Kollektiv „Mind-Blow-Crew” ein Treffen auf der Terrasse von Innsbrucks bekanntestem Wiener Kaffeehaus: Unzählige Zigaretten, fünf Schwarzbier, ein Tisch, ein Block, ein Stift.

Leon, Ralph und Pascal arbeiten Vollzeit, zahlen Steuern und veranstalten seit über drei Jahren regelmäßig Raves in der Sillschlucht. Ihre Musik ist schnell und laut, „136 bis 250 BPM“, erklärt Pascal. Die Partys der Mind-Blow-Crew, oder MBC, leben von ihrem „amateurhaften Charme“ und ihrer „Mystik“. Um die richtige Stimmung zu erzeugen, arbeitet die Crew mit Nebelmaschine, Laser und Strobo (Anm. d. Red.: rapide Abfolge von Blitzlichtern). „Bei unseren Shows steht der Sound im Vordergrund, der Bass muss ficken“, so Pascal. „Vor 15 Jahren waren die Raves wirklich noch totale Drogenpartys“, gesteht Ralph, das erfahrenste Mitglied des Rave-Trios, „aber heute geht es nur mehr um die Musik.“ Sollte aber trotzdem jemand etwas konsumieren, dann liegt das bei der Eigenverantwortung der Menschen, das muss jeder selber wissen“, merkt Leon an, außerdem hat bei uns noch nie die Rettung wegen Drogen kommen müssen“, fügt er hinzu.

Die Philosophie der Jungs ist simpel: Respect the nature, respect the people, respect the soundsystem.“ Respect the nature – Wie schaut es mit dem Müll aus? Pascal betont, dass die Gruppe nach und während ihrer Raves darauf achte, dass so wenig Müll wie möglich am Waldboden zurückbleibt: Wir hinterlassen den Spot immer so, wie wir ihn vorgefunden haben. Es gibt jedes Mal Freiwillige unter den Ravern, die uns noch um sieben Uhr morgens beim Aufräumen helfen.“

Neuer Tag, neuer Rave

© Samir Steurer

Der Rave unter einer Autobahnbrücke ist in vollem Gange.

Diesmal wird unter einer Autobahnbrücke in der Nähe eines schwedischen Möbelhauses geraved. Alle kauen – keiner isst. Die vollgesprayte Unterseite der Brücke, unter der sich die Menge versammelt hat, sorgt für akustische Höchstleistungen wie für alternatives Ambiente. Letzteres wird durch Lichterketten, psychedelische Wandteppiche, rote Grabkerzen, und einen leicht aus der Zeit gefallenen VW-Bus verstärkt. Zieht man hier gemeinsam bis ans Ende der Welt? Unser Anreiseweg ist deutlich kürzer und gemütlicher als unsere ziellose Wanderung durch die Sillschlucht – der der Polizei allerdings auch. Eine halbe Stunde nachdem wir angekommen sind, kommt die Exekutive nach, gleich mit mehreren Polizeiautos. Während vereinzelte Besuchende des Raves nach Bekanntwerden polizeilicher Präsenz das Weite suchen, gehen die Polizisten direkt zum DJ und nehmen seine Personalien auf. Auf unser Nachfragen gibt eine Polizistin Auskunft, dass es eine Lärmbeschwerde gegeben habe, und die Veranstaltung deshalb aufgelöst werden müsse. Der Bass muss wohl tatsächlich ficken – in diesem Fall allerdings etwas zu hart. Der DJ baut seine Anlage ab – und anstatt dabei mitzuhelfen, vereinbaren wir lieber unser nächstes Gespräch mit ihm.

R.A.V.E. Kollektiv – „klein aber fein“

Dominik lädt uns auf eine Dachterrasse in der Nähe seines Büros ein. Er ist 27, selbstständig, und arbeitet in einer Werkstatt. Außerdem ist er Teil der Gruppe, die den Rave unter der Autobahnbrücke veranstaltet hat, er kümmert sich vor allem um die Organisation und Kommunikation. Der Name der Gruppe? R.A.V.E. Kollektiv“. „Wir sind noch ein sehr frisches Kollektiv, uns gibt es erst seit ein paar Wochen“, erzählt Dominik. Bisher seien zwölf Leute aktiv, die Gruppe befinde sich aber im ständigen Wachstum. „Uns ist es wichtig, dass unsere Veranstaltungen für jeden frei und sicher zugänglich sind. Wir wollen auch nicht nur einmal groß Party machen, sondern auch regelmäßig kleinere bis mittelgroße Veranstaltungen organisieren, wobei wir uns auch mit anderen Orga-Teams vernetzen möchten.“ Diversität sei für das „R.A.V.E. Kollektiv“ sowohl in der Musik, als auch in der Gruppe wichtig: „Zwei Drittel von uns arbeiten, ein Drittel studiert. Wir sind altersmäßig von Anfang 20 bis Anfang 40 gut durchmischt und sind ein internationales Team. Jeder hat einen etwas anderen Zugang: Die einen legen ihren Fokus auf Umwelt- und Tierschutz, was uns allen sehr wichtig ist, die anderen kümmern sich um Technik, den Sound, andere machen die Deko.“ Jeder könne sich einbringen, wie und wie weit er oder sie es möchte.

„Unser langfristiges Ziel sind legale Veranstaltungen“, so Dominik. Apropos legal – wir fragen Dominik, ob der Polizeieinsatz beim Rave Konsequenzen für ihn oder seine Gruppe hatte: „Nein. Wir hatten noch nie Probleme mit Polizisten, wir bleiben immer freundlich, höflich und halten uns auch an die Anweisungen der Exekutive. Es werden zwar die Personalien von der Person aufgenommen, die sich bereit erklärt, mit der Polizei zu sprechen, aber bisher gab es deswegen kein Problem. Die Polizei versicherte uns, dass wir mit keiner Anzeige zu rechnen haben, wenn wir die Veranstaltung beenden, was wir dann auch bereitwillig getan haben. Es ist wie ein Katz-und-Maus-Spiel: Mal gewinnt man und kann den ganzen Abend durchfeiern, mal muss man frühzeitig abbrechen“. Die Polizei habe auch niemanden der Anwesenden nach Drogen durchsucht. Wie sieht Dominik das Thema Drogenkonsum?

„Natürlich wird auf Raves konsumiert. Drogenkonsum lässt sich auch durch Gesetze nicht verhindern. Wir planen deshalb auch, in Zukunft Drug-Checking auf unseren Veranstaltungen anzubieten – Stichwort Safer Use. Dann können es Leute, die konsumieren möchten, wenigstens testen lassen“, so Dominik. An der aktuellen Berichterstattung zu den Raves störe ihn vor allem, dass für einige Zeitungen jeder Rave automatisch eine „Goa-Party“ sei. Dominik: „Ich komme selbst ursprünglich aus der Goa-Szene, und finde es sehr schade, dass mittlerweile jeder Outdoor-Rave als ‘Goa-Party’ bezeichnet wird, nur weil die Polizei keine andere Bezeichnung für Veranstaltungen mit elektronischer Musik findet. Das schädigt auch nachhaltig den Ruf von legalen Goa-Partys und auch der kommerziell betriebenen Goa-Szene in Tirol, die es dadurch schwerer hat, legal Goa-Partys anmelden zu können.“

Die Mutter aller Raves

Wir steigen auf. Irgendwer hat ein Seil angebracht, damit alle ravelustigen Wanderer den Weg durch das schwer begehbare Gelände leichter bewältigen können. Eine Pille macht dich kleiner, eine macht dich größer und die dritte bringt dich ins Wunderland. Im Kaninchenbau finden sich alle Gestalten wieder, vom Hutmacher bis zur Grinsekatze.

In einer eigenen Welt bewegt sich jeder in seiner eigenen Welt, gestaltet sich selbst, zerfällt und bleibt wie er nie war. Der Bass hypnotisiert die Menge, Trance sediert und stimuliert die Raver zugleich, bis sich keiner mehr selbst, dafür aber jeder jeden kennt. Hier gibt es kein Dein“ und kein Mein“. Wir brechen auf. Die Gleise weisen den Weg, alle Wege führen nach House. Die Welt, wie wir sie kennen, geht unter, wirkt wie ein lächerlicher Traum. Hier endet alles, aber nie die Musik.

Am gleichen Spot, an dem wir noch vor einigen Wochen unseren ersten Mind-Blow-Crew-Rave mit höchstens 100 Teilnehmern besucht haben, gehen heute Myriaden von Menschen steil. Die Veranstalter haben ein Vulva-Zelt aufgestellt, eine Chill-Area zum abschalten, ein Pippi-Haus zum ablassen und eine Bar zum abfüllen. Feiern bis der Arzt kommt und die Polizei mitbringt.

 

Exklusive Videoaufnahmen vom 1000-Personen-Rave (Video: Samir Steurer und Cayla Silbermann)

Laut Polizeimeldung befanden sich die um halb sieben in der Früh angetroffenen Personen allesamt offensichtlich in einem beeinträchtigten Zustand (Alkohol und/oder Suchtgift).“ Zum Polizeieinsatz kam es erst, nachdem die Bergrettung von einem stark alkoholisierten jungen Mann attackiert wurde. Warum bemerkte die Polizei einen Rave, der von Freitag bis Sonntag stattfand und über tausend Menschen anzog, erst am letzten Tag durch einen Zufall? Die Ermittlungen laufen.

Auf unsere Anfrage stellt Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi klar: Es steht uns nicht zu, Veranstaltungen zu bewerten.“ In seinem Statement verweist er neben rechtlichen Bedenken auch auf die Verantwortung der Veranstalter während der Corona-Pandemie: Die Organisatoren riskieren hier mehr als nur Strafen.“

Johann Katzlinger, ÖH-Vorsitzender der Universität Innsbruck, plädiert im UNIpress-Gespräch für eine differenzierte Sichtweise auf die Thematik: „Das Veranstalten illegaler Partys mit hunderten Teilnehmern und exzessivem Drogenkonsum in einer Zeit, in der die Corona-Neuinfektionen auch in Tirol wieder steigen, ist verantwortungslos. Punkt.“ Auf der anderen Seite, so Katzlinger, sei es „sicher nicht sinnvoll oder zielführend, hier junge Menschen, die feiern wollen, zu verteufeln.“ Aus seiner Sicht seien die Raves „in erster Linie auch ein Symptom des Niedergangs des Innsbrucker Nachtlebens. Lokale machen seit Jahren zu, und es kommen keine neuen nach. Veranstaltungszentren werden abgerissen, Innsbruck wird seinem Status als Studierendenstadt nicht gerecht. Hier muss die Stadt jungen Menschen und Studierenden mehr bieten“, so Katzlinger.

„Alle dicht“ titelt der Standard in seinem Bericht über die 1000 Personen Samstag-Nacht Partys“. „Typisch für Goa-Feste ist nicht nur der aus Indien importierte Musikstil, sondern auch der meist exzessive Drogen- und Alkoholkonsum“, beschreibt die TT den Rave in der Sillschlucht.

Die Rave-Gruppen, mit denen wir bis jetzt gesprochen haben, geben an, den 1000-Leute-Rave in der Sillschlucht nicht organisiert zu haben. Nach den Veranstaltern des gigantischen Raves wird händeringend“ gefahndet. Doch wie findet man jemanden, der nicht gefunden werden will? Wir wenden uns an die Heilige Schrift:

Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, will ich mich von euch finden lassen.” (Jeremia 29,13-15)

Und wir finden.

Tausend Raver in der Sillschlucht

Wir treffen Ludwig in einem Park. Ludwig ist Student, Mitte 20, und betont, aus in der Natur der Sache liegenden Gründen nicht für die gesamte Gruppe, die das dreitägige Rave-„Festival“ in der Sillschlucht organisiert hat, sprechen zu wollen – oder zu können. „An der Organisation waren über 60 Leute beteiligt, ich bin nur einer von vielen Helfern. Es gab keine Chefs, jeder hat seinen Teil dazu beigetragen. Außerdem wurde von anderen Leuten am selben Wochenende noch eine andere Party in der Sillschlucht organisiert“, erklärt er uns. Die Vielfalt der Gruppe, gerade auch was persönlichen Background, Motivation und Ziele anbelange, könne sich daher niemals in den subjektiven Betrachtungen eines Individuums widerspiegeln. Unter den Veranstaltenden seien Studierende, Handwerker, Musiker, Künstler und Freiberufler jeden Alters. „Die Gruppe ist viel zu groß, um einen einzelnen Sprecher zu bestimmen und wird sich auch aufgrund der laufenden Ermittlungen gegen Gruppenmitglieder nicht zu Wort melden.“ Was war für Ludwig das Ziel der Veranstaltung? „Spaces, Räume zu schaffen, wo Menschen zusammenkommen und connecten können, verbunden mit der Musik und durch die Musik… es ist einfach eine Gegenrealität, sowas brauchen Menschen einfach. Um sich erleben, vergessen und verbinden zu können. Es wird dafür auch nicht genug Raum in der Stadt geschaffen und es ist schade, dass sowas illegal stattfinden muss.“ Man habe großes Interesse daran, legal mit Stadt und Grundbesitzenden zusammenzuarbeiten. „Subkultur und Musikszene machen eine Stadt attraktiver und sind wichtiges Kulturgut“, so Ludwig.

Wir konfrontieren Ludwig mit den Vorwürfen, die in Berichten anderer Medien laut geworden sind – konkret: Müll, Sicherheit, Corona. „Es war von Anfang an klar,“ beginnt Ludwig, „dass es nur mit einem gut durchdachten Müllkonzept funktionieren kann. Wir haben den Anspruch, die Orte sauberer zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben. Die Gruppe hat auch Toiletten gebaut, mit Sichtschutz, Toilettenpapier, und Sägespänen. Die haben alle drei Tage gehalten.“ Man habe die Wege sicher gestaltet, und Barrieren und Hinweisschilder aufgestellt, mit dem Ziel, zu verhindern, dass die Besuchenden den Weg über die nahen Bahngleise nehmen. Und was ist mit Corona? „In der Hochphase von Corona wäre der Rave nicht veranstaltet worden und dass so viele Leute kommen, hat niemand erwartet. Wir haben auch keine Einladungen verschickt oder Aufrufe gestartet.“

 

© Anonym

Von den Veranstaltern aufgestellte Barriere und Hinweisschilder

Wie bewertet nun Ludwig den 1000-Leute-Rave in der Sillschlucht? „Das Ganze war ein Wahnsinns-Experiment. Es waren so viele verschiedene Menschen mit vielen verschiedenen Visionen beteiligt und das Ganze wurde innerhalb von drei Wochen komplett dezentral organisiert und spontan auf die Beine gestellt. Etwas, das es in der Sillschlucht so noch nie gegeben hat. Es sind viele magische Momente entstanden, es haben sich dort so viele Menschen kennengelernt und einige Leute hatten vermutlich das geilste Wochenende ihres Sommers.“ Man sei sich aber auch „bewusst, dass die Sillschlucht jetzt mal eine Pause braucht. Wir respektieren und lieben die Natur, wir wollen sie bewahren.“ Der 1000-Leute-Rave sei eine einmalige und spontane Veranstaltung gewesen. „Dass das entgegen aller Widrigkeiten der Illegalität entstehen und gutgehen konnte,“ so Ludwig abschließend, „zeigt für mich, wie dringend die Leute Tanzveranstaltungen brauchen und wie gut sie sich zum Beispiel auch selbst um Sicherheit oder Müllkonzepte kümmern können. Es braucht kein Einmischen von Seiten der Stadt in die Sillschlucht.“

Wer veranstaltet die Raves in der Sillschlucht?

In der Sillschlucht wird geraved. Dazu kann man stehen, wie man möchte, und mit den von Stadt, Polizei und Medien vorgebrachten Kritikpunkten wie mit den Fragen, mit denen wir die Rave-Gruppen konfrontieren, muss man sich definitiv auseinandersetzen – Fakt ist aber, dass die Rave-Partys stattfinden und vermutlich auch weiterhin stattfinden werden. Nicht nur in Innsbruck: Unsere Kolleginnen und Kollegen von Vice berichten beispielsweise von „illegalen Lockdown-Raves“, die zurzeit in London Menschenmassen anziehen. Das Phänomen „Rave“ scheint in diesen Zeiten fast schon global zum Vorschein zu kommen. Massenpartys trotz Corona – oder vielleicht sogar wegen? Auch das kann man sehen, wie man möchte. Wie beantworten aber nun die Veranstaltenden der Raves in der Sillschlucht selbst die Frage, wer die Raves in der Sillschlucht veranstaltet?

Pascal von der „Mind-Blow-Crew“ sieht seine Gruppe als „Fels in der Brandung gegen den Kulturverfall“, und bezieht sich damit in erster Linie darauf, dass sich die Innsbrucker Partyszene seit Jahren im Niedergang befinde, den Corona nur beschleunige. Dominik vom „R.A.V.E. Kollektiv“ betont, dass in der Innsbrucker Szene „sehr viele verschiedene Gruppen aktiv sind. Die Szene ist unglaublich divers und jede Gruppe hat auch ein bisschen ihren eigenen Style, das ist gerade das Schöne daran.“ Und wie würde Ludwig vom 1000-Leute-Rave die veranstaltende Gruppe charakterisieren? „Menschen mit Liebe zur Natur, zur Kunst und zu einer bunten, diversen und vielfältigen Subkultur.“

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